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Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l) Doppel-Magnum (3l) Impériale (6l)
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Château Branaire Ducru - ein starker Beginn

Im Jahre 1680 legte Jean-Baptiste Branyere den Grundstein für die Geschichte des Weinguts Branaire Ducru. Bis dahin hatte es seit dem 14. Jahrhundert zum Besitz des Château de Médoc gehört, das heute unter dem Namen Château Beychevelle bekannt ist und ihm gegenüber liegt. Er ließ das Château errichten, das heute noch weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten ist, und Weinreben anpflanzen. Im Jahr 1855 war der Wein so berühmt, dass er als „4ième Grand Cru Classé“ klassifiziert wurde. Doch die Zeit und die Krisen der Region meinten es nicht gut mit dem Château. Unter der Ära Tapie, die von 1919 bis 1988 dauerte, verfiel das Weingut.

Château Branaire Ducru, der Wiederaufbau

Als Patrick Maroteaux es 1988 entdeckte, befand es sich in einem erbärmlichen Zustand. Die Weinberge sahen ähnlich aus. Es galt also, Aufbauarbeit zu leisten. Da die Familie von dem hervorragenden Terroir überzeugt war, unternahm sie diese Anstrengung. Die Besitzerfamilie Maroteaux, die seit dieser Zeit das kleine Château bewohnt, gehört eher der Kategorie „noblesse oblige“ an: Sie macht nicht viel Aufhebens um ihre Weine, sondern ist bestrebt, sie immer besser zu machen und die Qualität von Weinberg und Wein ständig zu verbessern. Als Präsident der Union des Grands Crus de Bordeaux von 2000 bis 2008 und als Präsident der Appellation Saint-Julien von 2004 bis 2017 ist Patrick Maroteaux eine Institution im Médoc.

Gesichertes Erbe

Im Jahr 2015 holte Patrick Maroteaux seinen Sohn François-Xavier an seine Seite, der gerade seinen Master an der Universität Paris Dauphine abgeschlossen hatte und mitten in seiner Karriere im Pariser Finanzsektor stand. Seit 2017 hat er die Leitung des Weinguts übernommen. Er arbeitet mit dem langjährigen Önologen Jean-Dominique Videau zusammen.

Suche nach Perfektion

Das Weingut umfasst rund 60 Hektar, die hauptsächlich in Beychevelle und zu einem kleinen Teil in St. Laurent liegen. Außergewöhnlich ist, dass ein Teil der Weinberge aus über 100 Jahre alten Rebstöcken besteht. Das Durchschnittsalter liegt jedoch aufgrund einiger Neuanpflanzungen bei etwa 35 Jahren. Das Terroir ist von Lehm und Kies geprägt und mit 65 % Cabernet Sauvignon, 28 % Merlot, 4 % Petit Verdot und 3 % Cabernet Franc bepflanzt. Diese sind auf 15 identifizierte Mikroterroirs verteilt, die getrennt ausgebaut werden. Zu diesem Zweck wurde 1991 eine neue Kellerei gebaut, die ausschließlich mit Schwerkraft arbeitet. So werden die Weine so schonend wie möglich verarbeitet. Heute, nach einer Erweiterung im Jahr 2022, stehen 75 verschiedene Tanks zur Verfügung, um jedes Terroir und jede Rebsorte getrennt ausbauen zu können. Die Weine werden drei bis vier Wochen bei 25 bis 27 °C vergoren und anschließend rund 20 Monate in bis zu 60 Prozent neuem, aber nur leicht getoastetem Holz ausgebaut.

Immer noch ein Geheimtipp

So entstehen Weine von „aromatischer Integrität“, wie Patrick Maroteaux sagt. Es sind klassische, feine Saint-Julien-Weine mit reiner, ausdrucksstarker Frucht, feinen Tanninen und ausgewogener Frische, mit außergewöhnlicher Tiefe, Dichte und Finesse. Wer auf der Suche nach einem „Grand Cru Classé“ aus Saint-Julien oder aus dem Médoc im Allgemeinen ist, der nicht in der ersten Reihe steht, was das Renommee, aber auch den Preis angeht, der aber über viele Jahre hinweg Konstanz und Klasse bewiesen hat, der ist hier genau richtig.